Gelebte Pädagogik

Unsere Pädagogik ist vielfältig, genauso wie unser Team und die Kinder, die unsere Einrichtung besuchen. Unser tägliches Miteinander ist geprägt von vielen unterschiedlichen Ereignissen, die auf die eine oder andere Weise im Alltag einen Raum finden. Auf dieser Seite finden sie unsere pädagogischen Grundsätze. 

Wie die Kinder und das Team sich verändern, ändert sich auch manchmal etwas an der gelebten Pädagogik in unserem Haus. Deshalb ist diese Seite auch immer mal wieder im Wandel.


Unsere Einrichtung hat Montag bis Freitag von 07:00 - 17:00 Uhr geöffnet. 

Unser Tagesablauf wird geprägt durch regelmäßig wiederkehrende Elemente. Hierdurch wird den Kindern ein sicherer Orientierungsrahmen geboten und das Gemeinschaftsgefühl gefördert. Neben den gemeinsamen Mahlzeiten, Sing-, Spiel- und Gesprächskreisen sind die Phasen des freien Spielens Hauptbestandteil des Tagesablaufs.

Dies soll den Kindern größtmöglichen Raum zur individuellen Entfaltung geben und wird nicht vorrangig unter dem Förderaspekt gesehen. Die Tätigkeit der pädagogischen Fachkräfte besteht hierbei im Wesentlichen darin, den Raum vorzubereiten, die Kinder aktiv zu beobachten, neue Impulse zu setzen und zu eigenen Aktivitäten anzuregen. 

Einen starren Tagesablauf gibt es bei uns selbstverständlich nicht. 

Bei uns stehen die Kinder als neugierige, ehrliche, wissbegierige, sich stetig entwickelnde, experimentierfreudige, fantasievolle, offene und spontane Forscher und Abenteurer im Mittelpunkt. Wir stellen die Stärken der Kinder in den Vordergrund und vertrauen auf die individuellen Entwicklungsmöglichkeiten und Fähigkeiten eines jeden einzelnen Kindes.

Es ist uns dabei wichtig die Fähigkeiten und Interessen der Kinder kennen zu lernen und ihnen geeignete Impulse zur Unterstützung der Neugier und des Forschergeistes zu geben. Dafür nutzen wir die Bereitstellung einer anregenden, nicht einengenden Umgebung, die den Kindern ihre individuellen Entwicklungsschritte in ihrem Tempo ermöglicht. Wir unterstützen die Kinder dabei, größtmögliche Selbstständigkeit zu erlangen und stärken aktiv ihr Selbstwertgefühl. Sie lernen eigene Wünsche und Bedürfnisse zu äußern, Konflikte auszuhalten und zu lösen, bzw. zu bewältigen.

Für uns ist es wichtig, dass die Kinder „Kind“ sein dürfen, mit allem was dazu gehört. Die Ziele unserer pädagogischen Arbeit sind an den Bedürfnissen der Kinder orientiert. Sie wahrzunehmen, sie zu erkennen und bei Bedarf zu stillen, steht im Mittelpunkt unseres Alltags. Wir möchten die Kinder in ihrer Entwicklung positiv begleiten. Die Kinder sollen sich in der Kita wohlfühlen, indem sie Geborgenheit, Akzeptanz und Respekt spüren, erleben und somit auch verinnerlichen.


Bildungsbereiche

Das Kind ist ein soziales Wesen, welches sich über Interaktion mit anderen Menschen mit seiner Umwelt auseinandersetzt, ein Wir-Gefühl entwickelt und soziale Kompetenzen erweitert. Etwas Gemeinsames zu tun, Erlebnisse und Erinnerungen zu schaffen und diese im Dialog und in anderen Bereichen aufzugreifen, ist hierbei unser Anliegen.

Die Förderung der sozial-emotionalen Welten bei Kindern beginnt in unserer Kita mit der Eingewöhnung. Während dieser Zeit verstärken wir die Bindung durch Nähe und Distanz ganz so wie die Kinder es einfordern. Unser Ziel ist es die Kinder zu unterstützen, Freundschaften zu bilden und zu festigen, die Entwicklung des Empathie Bewusstseins zu fördern und ihnen so die Wege zu eröffnen sich in andere hineinversetzen zu können. Hierfür geben wir den Kindern Zeit im eigenen Rhythmus, Selbstständigkeit zu entwickeln und ihre Gefühle auszudrücken, durch Beobachtungen zu lernen und eine eigene Rolle in der Gruppe zu finden. Wir geben den Kindern die Chance voneinander zu lernen und hilfsbereit zu sein. Gemeinschaft kennenzulernen und ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln. Wir vermitteln eine Akzeptanz dafür Gefühle zu zeigen, ermöglichen den Raum um Emotionen bei anderen zu sehen und bestärken die Kinder darin auch mal eigene Bedürfnisse hintenanzustellen. Im täglichen Miteinander sind wir als pädagogische Fachkräfte sensibilisiert und versuchen als Wertevermittler bewusst auch mit authentischem Beispiel voran zu gehen.

Wir bieten den Kindern zahlreiche Bewegungs- und Wahrnehmungsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen des Alltags. Diese finden angeleitet, offen, drinnen, draußen, frei und gezielt sowie im Rahmen der Fein- und Grobmotorik statt. Über Springen, Laufen, Klettern hin zu Schneiden, Falten, Malen, Einfädeln, Wahrnehmungs- und Körpererfahrungen. Unsere Ziele sind es, dass die Kinder ein Bewusstsein für ihren eigenen Körper entwickeln, ein gutes Körpergefühl ausbilden und Bewegungsfreude entfalten und spüren. Hier steht die ganzheitliche Entwicklung der eigenen Welt mit allen Stärken und Schwächen und der räumlichen sowie der taktilen Wahrnehmung im Mittelpunkt. Lebenspraktische Dinge finden hier genauso ihren Platz wie das Erlernen von Handlungsplanungen, die Sauberkeitserziehung, das Erfahren von Entspannung und Ruhe und das Erlernen von Körperbeherrschung. Wir berücksichtigen den enormen Bewegungsdrang der Kinder und gestalten unseren Tagesablauf bewegungsfreundlich. Bei uns gibt es neben den freien Bewegungsmöglichkeiten im täglichen Freispiel und auf dem Außengelände, auch angeleitete Turnstunden und Bewegungsbaustellen.

Im Alltag achten wir auf einen angemessenen Wechsel zwischen Phasen der Aktion und Phasen der Ruhe. So ist die Zeit nach dem Mittagessen auch für die Kinder, die sich nicht beim Mittagsschlaf ausruhen, eine ruhige Zeit. Ruhe, Entspannung und Erholung vom Vormittag stehen im Zentrum dieses Tagesabschnitts. Wahrnehmungs- und Körpererfahrungen in der Grob- und Feinmotorik der Kinder werden in zahlreichen Bereichen gefördert. Dies kann beiläufig und frei im alltäglichen Spiel, durch eine vorbereitete Umgebung, aber auch angeleitet passieren. Wir legen Wert auf die ganzheitliche Förderung aller Wahrnehmungsbereiche. Dazu gehören für uns die Nahsinne wie Gleichgewichtssinn (vestibuläre Wahrnehmung), Fühlen und Tasten (taktile Wahrnehmung), Bewegungssinn (kinästhetische Wahrnehmung), aber auch die Fernsinne wie Sehen (visuelle Wahrnehmung), Hören (auditive Wahrnehmung) und Riechen (olfaktorische Wahrnehmung).

Für die kindliche Entwicklung ist es wichtig, dass die Kinder ein Umweltbewusstsein entwickeln, ihre Umwelt entdecken und zahlreiche Naturerfahrungen machen. Es ist uns ein Anliegen, die natürliche Neugierde der Kinder aufzugreifen und zu erhalten. Hierfür agieren wir spontan und flexibel und lassen die Kinder Erfahrungen aus erster Hand sammeln.

Wir unterstützen die Kinder beim Entdecken und Erforschen, ihr Forschergeist soll geweckt werden und sich entwickeln dürfen. Es soll zu einer ganzheitlichen Wissensvermittlung kommen, wobei die Kinder die Zusammenhänge der Umwelt verstehen lernen. Dies bezieht sich auf zahlreiche Unterelemente, wie u.a. das Zählen, das Erlernen von Begriffen, das Wissen über Formen und Farben, aber auch die Vorstellung von der Welt und allem, was dazu gehört (Sachwissen). Beim Experimentieren können die Kinder ihre eigenen Wege entdecken und entwickeln. Sie verstehen wie, warum, weshalb etwas passiert und erfahren so, dass auch der Weg das Ziel sein kann. Die kognitive Entwicklung der Kinder unterstützen wir, indem wir ihnen eine Umgebung mit Impulsen und Anregungen vorbereiten, mit ihnen in den Dialog treten und ihnen beispielsweise kleinere Aufträge geben. Hierdurch wird nicht nur das Selbstbewusstsein gestärkt, sondern auch Sinneserfahrungen mit Sachwissen verknüpft.

Wir unterstützen das logische Denken, damit die Kinder ihre Umwelt und die Zusammenhänge der Welt verstehen können. Dies betrifft die zeitliche und räumliche Orientierung im Tages-, Wochen- und Jahreszyklus sowie die Orientierung in ihrer Lebenswelt.

Wichtig ist uns, dass wir den Kindern Raum zum Erzählen geben, damit sie uns und die anderen Kinder an ihrer Lebenswelt außerhalb der Kita teilhaben lassen können und die Öffnung dorthin gegeben ist. So lassen wir sie erzählen, was sie am Wochenende erlebt haben oder was sie in der Woche toll oder nicht so gut fanden.  

Die Kinder erschließen ihre Umwelt von Geburt an mit allen Sinnen und machen dabei erste ästhetische Erfahrungen. Sie sind Forscher und Künstler.  Die Neugier, die Freude und das eigene schöpferische Tun sind der Motor der kindlichen Persönlichkeitsentwicklung. Die kreative und spontane Bildsprache ermöglicht es den Kindern sich selbst auszudrücken Gefühle, Erfahrungen, neue Einflüsse und das Erlebte zu verarbeiten und einzuordnen.

Malen und gestalten ist für Kinder ein Erlebnis an dem sie Freude haben, dass sie begeistert und befriedigt. Dieses Gefühl wollen Kinder immer wiederholen, dabei trainieren sie Gleichzeitig ihre Sinne, ihre motorischen, kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten und im Zusammenarbeiten mit anderen Kindern üben sie Teamarbeit, Toleranz und Kommunikationsfähigkeit. Sie können selbstständiges Denken und Handel entwickeln und erforschen. Das Selbstbewusstsein entwickelt sich, wenn eigene Ideen realisiert werden können. Gleichzeitig ist das künstlerische Gestalten auch eine gute Möglichkeit, einmal zur Ruhe zu kommen und mit sich „eins zu sein im Tun“. Neue Idee zu entdecken, zu erforschen und kreativ umzusetzen ist wichtiger als fertige Ergebnis.

Wenn dabei etwas Neues versucht oder herausgefunden wird, dann war der kreative Prozess erfolgreich. Wir schaffen eine Atmosphäre die vielfältigen kreativen Prozesse ermöglicht. Den Kindern stehen dazu viele unterschiedliche Materialien zu Verfügung und Werkzeuge aller Art. Die vorbereitete Umgebung bietet dem Kind eine Vielzahl an Anregungen und lädt die Kinder ein, einfach zuzuschauen und im eigenem Zeitrhythmus tätig zu werden. Kritzeln, matschen, malen, probieren, scheitern, zerstören und neue Aufbauen – Material spüren, Material kennlernen und vieles mehr. 

In unserem Alltag finden sich immer wieder Gelegenheiten zur Kommunikation und Förderung der Sprache. Sprachförderung passiert deshalb bei uns alltagsintegriert und gliedert sich so in den Tagesablauf spontan, flexibel und ganz ohne Druck mit ein. Ein natürliches Sprechverhalten, Wertschätzung und Akzeptanz der Sprechvielfalt unserer Kinder ist uns sehr wichtig. Jeder Muttersprache (englisch, französisch, türkisch etc.) und jedem Dialekt der Kinder begegnen wir offen. Das Ziel unserer Sprachförderung ist es, im Rahmen einer bestmöglichen Entwicklungsförderung die Sprach- und Kommunikationsfähigkeit der Kinder zu fördern und sie kommunikationsfähig zu machen. Wir ermöglichen ihnen, ihre Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle zum Ausdruck zu bringen und sich mitzuteilen. Dabei ist es uns wichtig alle Kommunikationswege zu nutzen, nicht nur verbal, sondern auch nonverbal. Mimik und Gestik, Zeigen, das Eingehen auf Emotionen, verbales Spiegeln der Aktionen der Kinder, Blickkontakt und die erhöhte Nutzung von offenen Fragen, sind einige der Hilfsmittel in der Kommunikation. Die es nicht nur uns leichter machen Situationen zu erfassen und zu begleiten, sondern auch den Kindern die Erfassung der Situationen erleichtert. Stellen wir bei Kindern einen höheren Förderbedarf im Bereich Sprache und Kommunikation fest, so suchen wir mit den Eltern das Gespräch und versuchen, neben der alltagsintegrierten Sprachförderung, weitere gezielte Förderung im Gruppenalltag einzubauen. 

 

In unserem Alltag spielt das Thema Körpererfahrung und Gesundheit eine wichtige Rolle. Dies spiegelt sich besonders bei der respektvollen Pflege der Kinder wieder. Die pädagogischen Fachkräfte unterstützen und bestärken die Kinder bei ihren täglichen Bedürfnissen nach Trost, Zuwendung, Ruhe und Pflege bereits im Bindungs- und Beziehungsaufbau beim Eintritt in die Kindertagesstätte. Der bewusste Umgang mit dem eigenen Körper und dessen Pflege bildet sich im Laufe des Entwicklungsprozesses der Kinder aus. Der individuelle Entwicklungsstand der Kinder steht hierbei bei allen Bedürfnissen im Vordergrund. In diesem Zusammenhang hat auch die gesunde Ernährung einen hohen Stellenwert.